Das ist ein Beweis, wie erfolgreich und nachhaltig ‚Kurve kriegen‘ ist.
Herbert Reul
Innenminister Nordrhein-Westfalen
Das Ministerium des Innern teilt mit:
Das nordrhein-westfälische Innenministerium verstärkt seinen Kampf gegen Jugendkriminalität. Die Initiative „Kurve kriegen“ erhält anlässlich ihres zehnjährigen Jubiläums zwölf neue Standorte. „Das ist ein Beweis, wie erfolgreich und nachhaltig ‚Kurve kriegen‘ ist“, so Innenminister Herbert Reul.
Acht der zwölf neuen Standorte nehmen am morgigen Donnerstag, 1. Juli 2021, ihre Arbeit auf. Hierbei handelt es sich um die Kreispolizeibehörden Viersen, Rhein-Kreis Neuss, Warendorf, Steinfurt, Krefeld, Rhein-Sieg-Kreis, Unna und Borken. Die übrigen vier Standorte Coesfeld, Gütersloh, Heinsberg und Soest werden voraussichtlich im August dieses Jahres an den Start gehen. Insgesamt ist die Initiative dann in 35 Polizeibehörden in Nordrhein-Westfalen vertreten und dort jeweils in der Direktion Kriminalität verortet.
Im Sommer 2011 begann die Erfolgsgeschichte von „Kurve kriegen“ mit damals acht Standorten. Dieses Jahr feiert die Initiative ihren zehnten Geburtstag. Das Ziel dabei ist es, so genannte Intensivtäterkarrieren zu verhindern. Stark kriminalitätsgefährdete junge Menschen sollen „wieder auf Kurs gebracht“ und dabei unterstützt werden, diesen neu eingeschlagenen Weg beizubehalten. Das damals und auch heute noch Einmalige daran: Pädagogische Fachkräfte arbeiten Hand in Hand mit Kriminalbeamtinnen und -beamten zusammen. „‚Kurve kriegen‘ schweißt Jugendhilfe und Polizei zu Expertenteams zusammen; in dieser Form einzigartig in Deutschland“, so Reul.
Seit 2011 haben fast 1.700 Kinder und Jugendliche nebst ihren Eltern das Programm durchlaufen; fast 800 von ihnen haben es erfolgreich abgeschlossen. Im Durchschnitt begehen vier von zehn Jugendlichen keine Straftat mehr, nachdem sie das Präventionsprogramm absolviert haben. Die Erfolgsquote liegt bei circa 40 Prozent. Bei den weiteren 60 Prozent werden Straftaten um mehr als die Hälfte verringert. Im Bereich der Körperverletzungsdelikte liegt die Quote sogar bei 75 Prozent.